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E-614
Hallicrafters SX - 42
The Hallicrafters Co., Chicago, IL

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überarbeitet am 22.10.2011

Im Jahre 1947 brachte Hallicrafters den SX-42 auf den Markt. Der grossformatige Doppelsuper war das Spitzenmodell der ersten nach dem 2. Weltkrieg entwickelten Empfängergeneration aus dem Hause Hallicrafters und deckt einen für damalige Verhältnisse sehr vollständigen Frequenzbereich ab. Prototypen des SX - 42 waren ursprünglich als 5-Band-Empfänger mit einem Frequenzbereich bis 55 MHz ausgelegt. Als sich dass amerikanische FCC entschloss, den VHF-FM- Bereich nicht ins 6 m- Band sondern in den Bereich von 88 - 108 MHz zu legen, musste der SX - 42 um einen Frequenzbereich erweitert werden und deckt das Spektrum bis 110 MHz, also mit dem UKW-Rundfunkbereich ab.

Einfachsuper, ZF 455 kHz resp. 10,7 MHz

Analoganzeige, Analogskalen und Logskala

AM, CW (BFO), FM (oberhalb 27 MHz)

540 kHz - 1.62 MHz, 1.62 - 5 MHz, 5 - 15 MHz, 15 - 30 MHz, 27 - 55 MHz, 55 - 110 MHz

Empfindlichkeit: MW 4 uV, SW 0,75 uV

Selektivität -6 dB
13 kHz, 7 kHz, 6 kHz, Quarzfilter 1,5 kHz - 50 Hz

RF-Gain, Crystal Filter, Noise limiter

Der SX - 42 ist in ein imposantes dunkelgraues Metallgehäuse eingebaut, er misst 50,8 x 26 x 40,6 cm und wiegt 23,6 kg. Wie bei den älteren Hallicrafters - Empfängern üblich, kann der Gehäusedeckel wie eine Motorhaube aufgeklappt werden, um das Innenleben zu betrachten oder die Röhren auszuwechseln...
Am hochohmigen Lautsprecherausgang muss ein Aussenlautsprecher angeschlossen werden, der Originallautsprecher hatte die Bezeichnung R - 42.

Eine runde grünliche Frequenzskala, von der der obere Halbkreis sichtbar ist, dominiert die Frontplatte zur Linken. Die Rundskala wird vom Hauptabstimmknopf angetrieben, sie ist mit Markierungen für die Rundfunk- und Amateurfunkbereiche in den seche Bändern versehen, zusätzlich auch mit einer Logskala,. Der Hautabstimmknopf ist zusätzlich mit einer 100er-Einteilung versehen, die in einem Fenster abgelesen werden kann, dank der Logskala kann eine einmal gehörte Station später wieder aufgefunden werden.
Mit dem inneren Drehknopfteil wird die Bandspreizung betätigt, die leider nicht mit der Hauptabstimmung gekoppelt ist. Die Bandspreizskala im kleinen Fenster ist mit Eichmarken für die Amateurfunkbänder und ebenfalls einer 0 - 100 Teilung versehen. Ein Hebel in der Mitte des Hauptabstimmnopfes dient dazu, die Abstimmung zu blockieren.
Die sechs Bänder werden mit einem kräftigen Schalter links unterhalb der Skala gewählt. Leider sind die Beschriftungen nur aufder Aussenkante dieses Schalters angebracht, es braucht also einige Erfahrung oder scharfe Augen, um ablesen zu können, welches Band eingeschaltet ist.

Der mit dem Netzschalter kombinierte Lautstärkeregler liegt rechts neben dem Abstimmknopf, oberhalb der Kopfhörerbuchse liegen drei Schalter die die AVC und den Störbegrenzer aktivieren und den Empfänger vom Standby- in den Empfangsbetrieb schalten.
Rechts davon liegen in zwei Reihen je drei Drehregler. In der untersten Reihe schaltet der linke Drehschalter zwischen den 3 ZF-Spulenfiltern und den drei Quarzfiltern um, diese sind vor allem für den CW-Empfang wertvoll. Mit dem Crystal Phasing - Regler, der darüber liegt, kann das Phasing verschoben werden, um ein Störsignal auszunotchen. Der Tonblendenschalter rechts neben dem Bandbreitenschalter verfügt über eine zusätzliche Stellung HiFi, in der der Empfänger zum FM-Empfang die volle Klangfülle bietet, in den Stellungen hoch - mittel - tief wird der Frequenzgang entsprechend für den Kurzwellenempfang beschnitten. Über dem Klangblendenschalter liegt der Betriebsartenschalter für FM, AM und CW, in der letzten Stellung ist der BFO aktiviert, die Tonhöhe kann mit dem CW Pitch - Regler gleich daneben verstellt werden.
Rechts unten liegt zuletzt der Sensitivity-Regler, mit dem die Hochfrequenz-/ ZF- Verstärkung vor allem im Falle von Übersteuerung manuell eingestellt werden kann. Das ebenfalls grünlich hintergrundbeleuchtete S-Meter hat ebenfalls die runde Form der Skalenelemente der Hallicrafters - Empfänger mit dem halbrunden Ausschnitt. Als Konzession an den technisch wenig bedarften Hörer fällt beim SX - 42 auf, dass kleine rote Punkte die Normalstellung der Bedienelemente für den AM-Empfang und grüne Punkte für den FM-Empfang markieren.

Das Hochfrequenzsignal durchläuft nach dem Antenneneingang zunächst zwei HF- Verstärkungsstufen und wird im ersten Mischer im AM-Betrieb auf die ZF von 455 kHz und im FM-Betrieb auf die üblichen 10,7 MHz umgesetzt. Nach Durchlaufen der AM-Spulenfilter resp. alternativ der phasenverschiebbaren Quarzfilter und drei IF- Verstärkerstufen wird das AM-Signal demoduliert. Hier wirkt auch der Noise Limiter, durch Störungen bedingte Signalspitzen des AM-Signals führen zum kurzen Stummschalten des Signals. Im Bereich der Demodulatorstufe wird der vom Beat frequency oscillator generierte Hilfsträger zum CW- und SSB-Empfang zugemischt.
Nach einer Audiovorstufe erfährt die Niederfrequenz die endgültige Verstärkung in einer Gegentaktendstufe und wird auf dem Ausgangsübertrager hochohmig an die Lautsprecher - Anschlüsse gegeben.

Über den Einsatzzweck des E-614 / Hallicrafters SX-42 liegen mir keine Informationen vor, da das Gerät den militärischen VHF-Bereich abdeckt, dürfte es für Abhorch- resp. Funküberwachungszwecke eingesetzt worden sein.
Der SX-62 als Nachfolger des SX-42 ist mit einer horizontalen Analogskala und derselben Frequenzabdeckung ausgestattet und war ebenfalls im militärischen Einsatz als E-644.

© Martin Bösch 22.10.2011