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Wireless Set No.12

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überarbeitet am 16.3.2012

Das britische Wireless Set No.12 wurde in den Jahren 1940/1 entwickelt, nachdem bereits 1937 ein Ersatz des Wireless Set. No.2 ins Auge gefasst worden war. Die transportable Funkstation mittlerer Leistung ersetzte das Wireless Set No.2 und löste in vielen Anwendungen auch das Wireless Set. No.1 und No.9 ab. Für Anwendungen bei welchen zur Überbrückung längerer Distanzen höhere Sendeleistungen eingesetzt werden mussten, wurde das Gerät zum Wireless Set. No.12 HP (High Power) und Wireless Set. No.33 (W.S. No.12 und Leistungsendstufe im gleichen Gehäuse) weiterentwickelt
Zum Gerät kann mit 100 - 225 V Netzstrom, im Gelände in der Regel von einem 250W Generator, versorgt werden, es kann damit auf einem Lastwagen oder als Feststation eingesetzt werden.

Sender,

1,2 - 17,5 MHz,

AM (A3), MCW, CW (A1)

poutCW 25 Watt, AM/MCW 7 Watt

Empfindlichkeit

Selektivität
 

Betrieb vom Netz mit 100 - 250 V AC resp. 250 W Generator für mobilen Betrieb

Der Sender des Wireless Set No.12 ist mit einer Grösse von 60,5 x 31 x 39 cm und einem Gewicht von 54 kg schon ein Schwergewicht. Als Stationsempfänger kam in der Regel ein R107 oder R106 (National HRO) zum Einsatz.

Auf der Frontplatte des Wireless Set No.12, findet sich unten links der Oszillator, dieser kann entweder freilaufend in vier Bereichen (1,2-2,55 / 2,5-5,3 / 5,2-10,5 / 10-17,5 MHz) im unteren Kurzwellenbereich abgestimmt werden oder quarzgesteuert betrieben werden. Im Abstimmbetrieb TUNE wird die befohlene Frequenz auf der rudimentären Skala unten links eingestellt resp. beim quarzkontrollierten Festfrequenzbetrieb muss die doppelte Quarzfrequenz eingestellt werden, bei Übereinstimmung von Quarz- & halber Oszillatorfrequenz leuchtet die CRYSTAL TUNING Leuchte auf. Als nächster Schritt wird die Pufferstufe abgestimmt, der entsprechende Bereich mit dem Schalter oberhalb des Abstimmknopfs gewählt und mit BUFFER TUNING von 180 Grad ausgehend auf maximales Aufleuchten der BUFFER TUNING LAMP abgestimmt (ungefähre Werte sind auf einer Tabelle BUFFER TUNING festgehalten), als nächstes folgt die Abstimmung der Endstufe. Auch hierzu wird mit dem Schalter P.A.RANGE oberhalb des P.A. TUNING - Reglers der entsprechende Bereich gewählt und mit dem A.E. COUPLING Schalter in der O-Position mit P.A TUNING auf minimalen Anodenstrom abgestimmt. Die Endstufe wird abgestimmt, indem bei angeschlossener Antenne oder Kunstlast mit dem P.A. Tuning Regler zunächst ein minimaler Anodenstrom eingestellt wird. Im Sendebetrieb mit gedrückter Morsetaste wird dann schrittweise die Antennenkopplung erhöht wird, bis ein minimaler Antennenstrom von ca. 80 mA erreicht ist. (wer sein W.S.12 als Amateurfunksender einsetzen möchte, bei dem sei - der Besitz einer entsprechenden gültigen Amateurfunklizenz vorausgesetzt - die Lektüre des technischen Handbuchs resp. der Angaben im Buch von L. Meulstee ans Herz gelegt).

Im Sender arbeitet als Hauptoszillator eine ATS25 (V2a) in Hartley-Oszillatorschaltung, die Puffer- resp. Frequenzverdopplerstufe ATS25 /V2b) schwingt üblicherweise auf der doppelten Frequenz des Hauptoszillators, als Endstufe arbeitet eine ATP35 (V3a) als Klasse C- Verstärker, die Antenne wird über einen Kondensator und eine schaltbare Abzapfung der Antennenspule ausgekoppelt.
Das Signal kann an einer Auskoppelspule zur genauen Frequenzbestimmung mittels eines Wellenmessers ausgekoppelt werden.
Das Mikrophonsignal wird in einer ARP34 (V4a) verstärkt, nach nochmaliger Verstärkung in einer ATS25 (V2c) wird das Audiosignal transformatorgekoppelt auf das Suppressorgitter der HF-Endröhre zugeführt, der Sender arbeitet gittermoduliert.
Ein Teil des Ausgangssignals wird über einen Gleichrichter WX6 resp. in späteren Geräten über die besser geeignete Diode EA50 auf den Ausgang für den Mithörton gegeben und dem Stationsempfänger R107 zugeführt.

Im Vergleich mit dem im gleichen Zeitabschnitt entwickelten Sender der Fahrbar Leichten Funkstation 40 der Zellweger AG wirkt das englische Gerät recht archaisch, die Frontplatte nicht sehr einheitlich strukturiert und die Frequenzablesegenauigkeit im Vergleich zum FL Sender nur arbiträr, das Gerät war ab 1940 in Windeseile als Ersatz für das aus den Dreissigerjahren stammende obsolete W.S. No.2 konstruiert worden. Als Alternative zum W.S. wurde dann auch noch eine Variante des Wireless Set. No.12 HP (high power) entwickelt und im Verlauf des 2. Weltkriegs wurde das Gerät dann durch das W.S. No.53 abgelöst.

weitere Lektüre:
e: Louis Meulstee, Wireless for the Warrior, Vol. 2
d/e: Wireless Set No. 12 im radiomuseum.org

© 17.3.2012 Martin Bösch