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Funkgerät SE-103 / RTS
Telefunken AG, Zürich

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überarbeitet am 31.8.2010

Als Nachfolgegerät des nur auf einem Sprechkanal betreibbaren SE-100 entwickelte Telefunken Albis das Funkgerät SE-103, im Gegensatz zur Parallelentwicklung von Autophon werden hier die Kanäle nicht mit einer Quarz-Trommel eingestellt, sondern über auswechselbare Frequenzeinschübe ("Sprechkanal-Einsatz"). Neben dem im Betrieb befindlichen Kanal-Einsatz kann ein Einsatz für eine Alternativfrequenz in einem Fach am Boden des Geräts mitgeführt werden. Obwohl es zahlreiche Frequenzeinschübe gab, waren auf einem Einsatz also nur jeweils zwei Kanäle verfügbar, was eine sehr beschränkte Auswahl ist...

Sendeempfänger,

1 + 1 Kanal ,
im Bereich 1,5 - 7,5 MHz.

AM (A3)

pout A3 0,2 W

Empfindlichkeit

Selektivität
 

Batteriebetrieb mittels 1 Heiz- & 1 Anodenbatterie,
Betrieb an 1,5 m - Teleskopantenne mit flexiblem Schwanenhals
Reglement SE 103

Das Funkgerät SE-103 besteht aus einem 328 x 148 x 95 mm grossen 5,1 kg schweren viereckigen Metallkasten (sog. Apparatekasten), der in der Regel schräg vor der Brust getragen wurde (trug dem Funkgerät den Spitznamen "eiserner BH" ein); eine Segeltuchtasche nimmt die Sprechgarnitur (Kopfhörer und Kehlkopfmikrophon) auf. Zum Betrieb ist eine Heizbatterie (1,5 V) sowie eine Anodenbatterie (103,5 V) notwendig.

Mit 0,2 W Ausgangsleistung wird eine Reichweite von 2 km im überbauten oder coupierten Gelände resp. bis 4 km bei freiliegendem Standort in der Höhe angegeben, die Leistung ist also etwas geringer als die eines üblichen CB-Funkgeräts.

Der Empfänger ist als Einfachsuper ausgeführt, nach einer HF-Verstärkerstufe (1T4) wird das Signal mit dem Signal vom Quarzoszillator gemischt (1R5) und die Zwischenfrequenz von 455 kHz in zwei ZF-Stufen (1T4, 1T4) verstärkt. Nach der Demodulation & nachdem das Signal einen Störbegrenzer passiert hat (zwei Kristalldioden) wird die NF verstärkt (1S5) und gelangt nach der Endstufenröhre (3S4) auf den Hörer.
Im Sprechkanaleinschub liegen die Quarze für den Empfangsoszillator (Quarzfrequenz = Sendefrequenz + 455 kHz), für den Sendeoszillator, die Spule für den Empfangskreis und die Antennenanpassspule, auf die jeweilige Arbeitsfrequenz abgestimmt.
Der Sender arbeitet zweistufig mit einer Oszillatorstufe (1R5), deren Frequenz durch den auf der Sendefrequenz schwingenden Quarz bestimmt ist, und einer Sendeendröhre (3S4). Die Modulationsspannung wird von einem dreistufigen Modulationsverstärker übernommen, die Röhre V5 (1T4) wird nur hierzu genutzt, die Röhren V6/V7 (1S5 / 3S4) werden mit dem Empfängerteil mitbenutzt.
Blockschaltbild SE-103
Ein Relais aktiviert die Röhrenheizungen von V5, V8, V89 und des zweiten Systems der V7 nur beim Drücken der Sendetaste. So kann Heizbatteriestrom gespart werden, allerdings muss nach Drücken der Sendetaste etwa 2 Sek. mit dem Sprechen abgewartet werden.

Zum Betrieb wird die Heiz- und die Anodenbatterie ins Bodenfach eingelegt, oben unter dem Deckl mit direktem Kontakt zum Antennenfuss ist der aktive Sprechkanaleinsatz eingelegt, der Buchstabe der Kanalbezeichnung ist in einem Fensterchen ablesbar. Der Reserve-Sprechkanalblock findet Platz im Bodenfach des Funkgeräts. Eingeschaltet wird das Gerät durch einen Kabelzwischenschalter an der Zuleitung zur Sprechgarnitur mit den Stellungen normal - aus- laut. Die Sprechtaste hängt an einem kurzen Kabel und kann auch am Gurt befestigt werden, um während des Reitens oder auf dem Fahrrad mittels Ellbogendruck aktiviert zu werden. Das Kehlkopfmikrophon und die Kopfhörer können unter dem Stahlhelm getragen werden.
Ein Rauschen im Kopfhörer signalisiert die Empfangsbetriebsbereitschaft, eine Rauschsperre ist zum Leidwesen des Funkers nicht vorgesehen.

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© 30.10.2008 Martin Bösch